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Alle berühmten Geiger und Cellisten zum Beispiel spielen heute noch auf alten Instrumenten von Stradivari, Guarnieri u.s.w., welche unbestrittener Weise nicht einmal mit der heutigen Technik kopiert werden können. Der unschätzbare Wert dieser Instrumente ist weltweit anerkannt. Solche Instrumente erzielen deswegen teilweise Millionen-Preise und sind in der Tat von unschätzbarem, unwiederbringlichem Wert, würden sie eines Tages zerstört.

Die Instrumente des Gesangs hingegen waren und sind lebendig, sterben und bleiben dem Körper der Sängerin/des Sängers vorbehalten, in den sie sozusagen eingepflanzt worden sind. Umso wichtiger ist die lebendige Tradition eines ‚STAMMBAUM DES BELCANTO’.

Stammbaum[]

Bologneser Schule, Neue Neapolitanische Schule[]

Diesen lebendigen ‚STAMMBAUM DES BELCANTO’ darf sich der Leser von heute folgendermassen vorstellen: Bruno von Nünlist (*1965 - auch Bruno Vittorio - Buch: „ZEN in der Kunst des Singens?“, 1. Auflage 1993, heute in 7. Auflage) war einer der letzten Schüler von Maria Stader (1911 – 1999), Schülerin von Giannina Arangi Lombardi (1890 – 1951), welche unter Toscanini ein Star der Mailänder Scala gewesen war.

Arangi Lombardi wiederum war Schülerin von Benjamino Carelli (1833 – 1921), welcher damals vielbeachtete Lehrbücher über Gesang (‚Cronica di un respiro’, Neapel 1871 und ‚L’Arte del Canto’, Neapel 1873) veröffentlicht hatte, was ihm grosse öffentliche Ehre eingetragen hatte. Dessen Tochter Emma Carelli, welche oft Partnerin des jungen Caruso unter Toscanini gewesen war, begründete die sogenannte ‚Neue Neapolitanische Schule’, doch bleiben wir bei Benjamino Carelli, welcher 1902 die Stimmübungen seines eigenen Lehreres, Allessandro Busti (1799 – 1859) publiziert hatte. Busti wiederum war Schüler des Kastraten Girolamo Crescentini (1762 – 1846), welcher die ‚Bologneser Schule’ unterrichtete, als auch des Tenors Andrea Nozzari (1775 – 1832) in der ‚Neapolitanischen Schule’ gewesen. In Busti vereinigen sich also die beiden berühmten Gesangstraditionen.

Crescentini, dieser Lehrer Busti’s aus der ‚Bologneser Schule’, scheint einer der berühmtesten männlichen Soprane aller Zeiten gewesen zu sein. So suspekt das klingen mag: sein Gesang hatte keinen Geringeren als Napoleon I. Bonaparte zu Tränen gerührt! In den ‚Serapionsbrüdern’ widmet E.T.A. Hoffmann Crescentini eine seitenlange Laudatio und Schopenhauer schrieb in sein Tagebuch: „Seine übernatürlich schöne Stimme kann mit keiner Frauenstimme verglichen werden. Es gibt keinen volleren und schöneren Ton in solch silberner Reinheit (da haben wir sie wieder bei ihrem Vorfahren, die „silbern glitzernde Sopranstimme“ der Maria Stader!), der bald in einer unbegreiflichen Stärke in allen Ecken widerhallt, bald sich im leisesten Pianissimo verliert...“ Crescentini scheint auch einer der letzten Vertreter einer Gesangsinstitution gewesen zu sein, welche die Kirchenväter noch geschaffen hatten, als die Frauenstimmen vom Gottesdienst noch ausgeschlossen gewesen waren.

Schule von Bergamo[]

Über Andrea Nozzari kommt die ‚Schule von Bergamo’, welche wiederum aus der ‚Neapolitanischen Schule’ stammt, in den ‚STAMMBAUM DES BELCANTO’ bis hin zum Schweizer Bariton Bruno Vittorio, mit Familiennamen Bruno v. Nünlist. Für Andrea Nozzari schrieb Gioacchino Rossini die Tenorpartien in ‚Otello’, ‚Mose’, ‚Donna del Lago’ und ‚Zelmira’. Sowohl Nozzari als auch Crescentini hatten eine Reihe berühmter Schüler. Bei Nozzari studierte zum Beispiel Rubini, der wohl berühmteste Tenor des 19. Jahrhunderts. Bei Crescentini studierte die skandalumwitterte Isabella Colbran, deren Reizen der damals noch schlanke und hübsche Gioacchino Rossini erlegen war.

Mozart[]

Über Padre Giambattista Martini (1706 – 1784), welcher über dessen Schüler Lorenzo Gibelli (1719 – 1812) indirekt auch Lehrer von Crescentini gewesen war, selbst jedoch als direkter Schüler von Pistocchi Hüter der frühen Bologneser Tradition war, verdient noch dessen Meisterverhältnis zu Wolfgang Amadeum Mozart (1756 – 1791) eine besondere Erwähnung: Martini scheint „Mozarts guter Schutzgeist in Italien“ gewesen zu sein, denn die Fahrt in dieses gelobte Land der Musik allein vermochte damals einem strebsamen jungen Künstler den Meistertitel, Ruhm und Ansehen bei seinen Landsleuten zu verleihen. Der gelehrte Padre Martini in Bologna führte Mozart jedoch nicht nur in die Geheimnisse der menschlichen Stimme, sondern auch in die strenge Kontrapunktik der Komposition ein. Dadurch gewann Mozart’s Technik wertvolle Grundlagen, die seine Arbeiten gefestigter und reifer erscheinen liessen. Nichtsdestotrotz liess sich Mozart später erneut von dem galanten Zuge der Neapolitaner Richtung mitreissen. – Vielleicht war der Umstand, dass die Tradition des Gesangs von Maria Stader die ‚Bologneser Schule’ als auch die ‚Neapolitanische Schule’ in sich vereinte, die Grundlage ihres Erfolges als berühmteste Mozart Sopranistin ihrer Zeit. – Padre Giambattista Martini war neben Mozart aber auch Lehrer von Johann Christian Bach (1735 – 1782) gewesen, und über einen anderen seiner Schüler, Padre Stanislao Mattei (1750 – 1825) ging die ‚Bologneser Schule’ Martini’s und Pistocchi’s auf Gioacchino Rossini (1792 – 1868) über, dessen spätere Frau, Isabella Colbran-Rossini (1785 – 1845) wiederum eine Schülerin von Crescentini gewesen war.

Belege[]



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